Manuelle Lymphdrainage 4.25/5 (4)

Die Lymphdrainage dient zur Ableitung des Wassers aus dem Bindegewebe. Die Ableitung des Wassers wird durch spezieller Handgriffe ermöglicht.

Helmut Markus Masseur Ukraine
Bild: Helmut Markus, Heil-Masseur aus Österreich

Die manuelle Lymphdrainage gehört zu den Anwendungen in der Physiotherapie und dient unter Anderem auch, um Schwellungen an den Extremitäten wie den Beinen und Armen zu beseitigen, welche zum Beispiel durch Operationen entstanden sind. Wenn eine Stauung entsteht, ist eine solche Lymphdrainage unabdingbar, denn bei Stauungen durch Wasser besteht eine erhöhte Thrombosegefahr.

Die Lymphdrainage unterscheidet sich von der gewöhnlichen Massage dadurch, dass wir keine verstärkte Durchblutung erreichen wollen, sondern den Abtransport der Flüssigkeit aus dem Gewebe. Durch die Lymphdrainage erreichen wir durch Verschiebung des Gewebes durch kreisförmige Techniken einen Abtransport der Flüssigkeit in die Richtung der Lymphgefässe.

Zur Verschiebung und Abtransport werden auch andere Techniken angewendet.

Griffe der manuellen Lymphdrainage:

  • Drehgriff
  • Schöpfgriff
  • Scheibenwischergriff
  • Hautfaltengriff
  • Ödemverschiebegriff

Wann wenden wir die Lymphdrainage an?

Eine manuelle Lymphdrainage ist immer dann sinnvoll, wenn Zellflüssigkeit im Gewebe abgebaut werden muss. Zellflüssigkeit kann sich bei Verstauchungen, Muskelfaserrissen oder zum Beispiel nach einer Operation bilden. Durch den Abtransport der Zellflüssigkeit unterstützend durch die Lymphdrainage können so Wunden schneller heilen und Schmerzen gelindert werden.

Es gibt einige Fälle, in welcher die manuelle Lymphdrainage nicht durchgeführt werden sollte, daher sollten Sie diese Massage nur vom fachkundigen Personal durchführen lassen.

Wann sollten Sie sich gegen eine Lymphdrainage entscheiden?

Wenn das lymphatische System erkrankt ist, sollte man keine Lymphdrainage machen.

Ausserdem nicht bei:

  • Herzleiden
  • Entzündungen im Körper
  • Fieber
  • Bei Tumoren
  • Venenthrombose
  • u.a.

Geschichte und Fachwissen:

Bereits im 19ten Jahrhundert gab es eine ähnliche Ausübung dieser Technik, welche Alexander von Winiwarter (Chirurg) einführte. Diese Technik steckte damals noch in den Kinderschuhen und Emil Vodder (Psychotherapeut aus Dänemark) hat sich in den 30er Jahren des 20ten Jahrhunderts entschlossen diese Technik mit seiner Ehefrau zusammen genauer zu entwickeln. Die Vodders entwickelten diese Technik weiter in Frankreich, wo die Lymphdrainage Anfangs als Therapie nicht hoch in der Medizin anerkannt wurde. Die Lymphdrainage war damals noch als „Alternativmedizin“ bezeichnet worden. Vodder hielt aber weiter an seinem Wissen und Glauben fest und gründete dann in den 60er Jahren eine Fachschule in Österreich. Dort lehrte er seinen Therapeuten die manuelle Lymphdrainage. Es dauerte nicht lange, bis die Technik auch in Deutschland erlernt werden konnte.

Heute wird die manuelle Lymphdrainage nur von Fachpersonal durchgeführt und bedarf eine zusätzliche Spezialausbildung.

Zum Fachpersonal für Manuelle Lymphdrainage zählen:

  • ausgebildete Masseure
  • Physiotherapeuten
  • Krankengymnasten (frühere Bezeichnung)

2 Gedanken zu „Manuelle Lymphdrainage“

  1. Inwiefern wird die manuelle Lymphdrainage von der Krankenkasse bezahlt? Welche Vorraussetzungen müssen vorhanden sein? Würde mich über eine Antwort freuen.

  2. eine gute fachbegründung des behandelnden arztes ist unabdingbar, dann noch ein freundlich gesinnter, gut aufgelegter krankenkassen-arzt, der das bewilligen soll, die passende erkrankung – und – here it is – die bewilligung durch die krankenkasse 🙂

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